Wie wir zu einem PON kamen
Kurz nach unserer Hochzeitsreise 1976 entschlossen wir uns nach reiflicher Überlegung, ohne Kinder eine Familie zu gründen. Für Joachim - mit Hunden (Bobtail's) aufgewachsen - war klar, ein Bobtail sollte angeschafft werden. Nach seiner Meinung würde die Haltung kein Problem darstellen. Wir waren zwar beide berufstätig, aber durch die Schichtarbeit von Monika wäre der Hund nur kurze Zeit allein und unsere Zweizimmerwohnung (90m²) würde völlig ausreichen. Monika war skeptisch: So ein großer Hund mußte es nun wirklich nicht sein, schließlich war sie ja nicht mit Hunden großgeworden. Es wurden Hundebücher gewälzt, um eine Rasse zu finden, die keine Anforderungen stellte, die wir nicht erfüllen konnten, und die eine mittlere Größe haben sollte. In einem Hundebuch fanden wir den Polski Owczarek Nizinny (PON). Wir waren beide einer Meinung: Der PON paßt zu uns. Die Frage, ob Hündin oder Rüde, hatten wir schon vorher geklärt: Es sollte ein Rüde sein.

Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, wie schwierig es sein würde, an einen PON zu kommen. Die Rasse kannte kaum jemand, und der VDH verwies uns an den gerade gegründeten APH. Aber die hatten damals noch gar keine Züchter mit Welpen. Durch Joachims Eltern gelang es uns schließlich, auf einer Ausstellung für Britische Hütehunde einen Sheltiezüchter zu finden, der sich auch für diese Rasse interessierte und sich für seine Zucht gerade eine Hündin angeschafft hatte. Wir haben den Welpen dann bei der Familie Schulze (Herr Manfred Schulze ist heute Zuchtrichter und Körmeisterobmann im APH) besichtigt und uns entschlossen abzuwarten, ob von dieser PON-Hündin dann eines Tages unser Rüde geworfen werden würde. Familie Schulze versprach, uns auf dem laufenden zu halten und uns auf der Suche nach einem PON-Welpen zu unterstützen, wenn sich die Hündin nicht wie gewünscht entwickeln sollte. Aber alles lief wie geplant, und am 23. Oktober 1978 brachte Ascha vier gesunde Welpen auf die Welt: zwei Rüden und zwei Hündinnen. Wir durften sie noch nicht gleich sehen, aber sobald sie vier Wochen alt seien, könnten wir kommen. Einen Namen durften wir uns schon aussuchen: Unser Rüde sollte Antek heißen.

Wie wir zu zwei PON kamen
Bei Familie Schulze, den Züchtern unseres PON-Rüdenwelpen angekommen, wurde uns gesagt, daß der weiß-schwarze Rüde bereits an eine Frau Neugebauer aus Berlin versprochen und für uns der weiß-braune Rüde sei. Auf Joachims Einwand hin, er hätte gern den weiß-schwarzen Welpen gehabt, wurde uns erzählt, daß Frau Neugebauer den Rüden nur telefonisch bestellt, ihn aber noch nicht gesehen habe. Sie sei gerade unterwegs, hat aber am Telefon gesagt, sie möchte den weiß-schwarzen Rüden. Sie hatte bei der Auswahl auch den vorrang, denn sie war seit längerem mit Familie Schulze befreundet und Gründungsmitglied des APH. Wir entschlossen uns, den Besuch von Frau Neugebauer abzuwarten. Vielleicht nahm sie den Rüden ja gar nicht. Monika beschäftigte sich nun vornehmlich mit dem weiß-braunen Welpen. Sie glaubte nicht daran, daß Frau Neugebauer aus Berlin in die Lüneburger Heide kommen und dann ihre Meinung ändern würde. Nach fünf Stunden mit Unterhaltungen, Welpenspielen und Kaffeetrinken war es dann soweit - Frau Neugebauer traf ein.

Als Frau Neugebauer hörte, daß wir über fünf Stunden gewartet hatten in der Hoffnung, sie würde den weiß-schwarzen Rüden nicht nehmen, entschloß sie sich, uns ihren Welpen abzutreten - sie würde ebenso gern eine Hündin aus diesem Wurf nehmen. Sie besichtigte den Wurf, suchte sich die für sie schönste Hündin der Welpen aus, um dann nach Berlin zurückzufahren. Wir sollten Frau Neugebauer noch oft treffen, war sie doch zwischenzeitlich 1. Vorsitzende des APH geworden. Heute ist sie Zuchtrichterin, Vorsitzende für Zuchtfragen und Ehrenvorsitzende des APH.

Nun hatten wir ein Problem: Joachim hatte jetzt seinen sehnlichst gewünschten weiß-schwarzen Welpen, aber Monika hat sich im Laufe des Tages in den Weiß-braunen verliebt. Nach kurzer Diskussion - Familie Schulze hatte so etwas erwartet - entschieden wir uns, beide PON-Rüdenwelpen zu nehmen. Der Weiß-schwarze sollte nun Antek, der Weiß-braune Arco heißen.

Das Leben mit unseren ersten PON
Im Alter von neun Wochen hätten wir unsere neuen Familienmitglieder, die wir in jeder freien Minute bei Familie Schulze (denen wir bestimmt lästig geworden sind) besuchten, abholen können. Aber ein lange zuvor gebuchter Winterurlaub kam dazwischen. In der 13 Woche wurden uns dann Arco und Antek von Familie Schulze gebracht. Mit Futterplan, vielen guten Ratschlägen und festen Vorsätzen (der Hund kommt nicht ins Schlafzimmer: sobald der Welpe aufwacht oder länger als zwei Stunden wach ist, kommt er raus) begann unser neues Familienleben. Wir hatten unseren Restjahresurlaub so genommen, daß wir abwechselnd für die ersten zwei Monate ganztags zu Hause waren.

Der erste Tag verging mit spielen, schlafen und kurzen Spaziergängen. Die Nacht verbrachten die Welpen außerhalb unseres Schlafzimmers, allerdings standen wir mehrfach wieder auf, um mit unseren PON´s nach draußen zu gehen. Immer, wenn wir aus dem Schlafzimmer kamen, freuten sich unsere Welpen so unbändig als hätten wir uns seit Wochen nicht gesehen. Wegen unserer stark zerkratzten Beine von der Begrüßungszeremonie gaben wir den Vorsatz "Schlafzimmerverbot" auf - ein voller Erfolg. Februar 1979, das Jahr der Schneekatastrophe mit Fahrverbot, beeinflußte unser Vorhaben bezüglich Stubenreinheit erheblich, denn wenn wir eigentlich mit unseren Hunden wieder rausgemußt hätten, waren diese meistens vom letzten Ausflug noch gar nicht wieder trocken. Die Stubenreinheit zog sich somit in die Länge. Wir brachten ihnen bei, in der Wohnung auf Zeitung zu machen - ebenfalls sehr erfolgreich.

Wir traten in den APH ein und arbeiteten aktiv im Zuchtschau- und Zuchtwesen mit. Wir hatten mit Arco und Antek viele schönen Jahre: Arco wurde Deutscher Champion und Antek sogar Internationaler Champion. Den Nachwuchs unserer Rüden haben wir - soweit möglich - auf seinem Weg verfolgt.

Arco verstarb mit 12 Jahren über Nacht in einem Dänemarkurlaub. Antek mußten wir im Alter von 15 Jahren nach längerer Krankheit einschläfern lassen.

Die ersten eigenen PON Welpen
Zwischenzeitlich sind wir aus unserer Zweizimmerwohnung in unser jetziges Haus gezogen. Da wir beide immer noch berufstätig waren, entschlossen wir uns 1994 nach einem Jahr ohne Hund wieder zwei Rüden anzuschaffen. Nun kamen der PON-Rüde Bojar und - auf besonderen Wunsch von Joachim ein großer Hund - ein Landseer Rüde namens Aaron zu uns. Es blieb bei der Aktivität im APH, allerdings waren wir nun wegen des Landseer's auch Mitglied im DLC (Deutscher Landseer Club). Unser Aaron wurde bisher einmal erfolgreich in der Zucht eingesetzt.

1998 war es endlich soweit: Die Voraussetzungen für eine eigene Zuchthündin war geschaffen. Die Mutter von Monika beendete ihr Berufsleben, zog in unser Dorf und erklärte sich bereit, uns bei der Aufzucht von Welpen zu unterstützen. Fiona, eine PON-Hündin, kam als Welpe in unsere Familie. Sie ist eine Ur-Ur-Enkelin unseres Internationalen Champions Antek. Nachdem sie alle Hürden für eine Zuchthündin (Nachzuchtbeurteilung, zwei erfolgreiche Zuchtschauteilnahmen, positives HD-Röntgenergebnis, befundfreies Gesundheitszeugnis und Körung (Zuchttauglichkeitsprüfung) genommen hatte, brachte sie ihren ersten Wurf im Februar 2000 nach unserem Rüden Bojar zur Welt. Unser großer Traum einer eigenen Zucht hatte sich erfüllt. Besonderer Dank gebührt hier der Mutter von Monika: Ohne ihre Unterstützung wäre es uns als berufstätigen Menschen (obwohl wir unseren Jahresurlaub nacheinander zum voraussichtlichen Wurftermin genommen haben) nicht möglich gewesen, eine eigene Zucht aufzubauen, da die Termine sich nur begrenzt lange vorher planen lassen.

Ihren zweiten Wurf hatte Fiona im Mai 2001. Aus diesem Wurf stammt die PON-Hündin Binia, die nun ebenfalls unsere Familie bereichert.Fiona hatte noch zwei weitere Würfe 2002 und 2003, insgesamt schenkte bis zu ihrem ausscheiden aus der Zucht 23 Welpen, 15 Rüden und 8 Hündinnen, das Leben. Sie genießt jetzt den wohlverdienten Ruhestand als unangefochtene Rudelführerin des Hunderudels in unserer Familie.

Unseren Bojar haben wir leider viel zu früh kurz vor Fionas letzten Welpen nach einem Nierenversagen verloren. Wir vermissen diesen prächtigen, ausgeglichenen und ausgesprochen liebenswürdigen PON Rüden sehr.

In unserer Zucht war nun Binia an der Reihe, nachdem sie alle Hürden der Zuchttauglichkeitsprüfungen genommen hatte, schenkte sie 2004 fünf Welpen das Leben, zwei Rüden und drei Hündinnen. Aus diesem Wurf stammt die PON Hündin Eyleen die nun ebenfalls unsere Familie bereichert. Leider war es der einzige Wurf von Binia, aufgrund einer Erkrankung schied sie aus der Zucht aus und lebt als Familienhund bei uns. Allerdings hat sie große Zuchtschauerfolge vorzuweisen: Deutscher Jugendchampion APH, Deutscher Champion VDH, Deutscher Champion APH. Zum Internationalen Champion fehlt ihr noch eine Auslandsanwartschaft.

Eyleen hat ebenfalls die Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden und hatte ihren ersten Wurf, vier Welpen, einen Rüden und drei Hündinnen, 2007.

Leider hat uns unser Aaron, der Landseerrüde, in seinem 13 Lebensjahr 2007 verlassen. Er war in seiner freundlichen Art immer der Ruhepol der Familie und der Freund all unserer Welpen. Wir werden ihn immer in unserer Erinnerung behalten.

Wie wir leben, wie wir züchten

Unsere drei Hunde leben mit uns im Haus. Sie dürfen auf Wunsch natürlich auch draußen liegen, toben oder unseren Garten umgestalten. Täglich gehen wir zweimal spazieren, insgesamt mindestens zwei Stunden, wobei unsere Hunde je nach ihrem individuellen Temperament toben und spielen können. Das Ballspiel gehört zu jedem Spaziergang und ist Eyleens große Leidenschaft.

Die Welpen kommen im Schlafzimmer zur Welt und werden, bis sie die Augen öffnen, dort von ihrer Mutter versorgt. Das garantiert dem jungen Glück die notwendige Ruhe. In dieser Zeit ist das Schlafzimmer für unsere anderen Hunde tabu. Dann werden die Welpen in ihr neues Domizil, das Wohnzimmer, umquartiert. Hier haben die jungen Hunde ein ca. 15 m² abgesperrtes Areal sowie einen eigenen, abgesperrten Gartenbereich (70 m²), in das nur die Mutterhündin (und natürlich wir) Zutritt haben, ansonsten ist der Kontakt mit der ganzen Familie gewährleistet. Da wir keine eigenen Kinder haben, laden wir dann die Nachbarskinder ein, um mit den Welpen zu spielen, denn wir glauben, dass ein Welpe von Anfang an an ein normales Familienleben  gewöhnt werden sollte. Ausflüge mit den Welpen, um Bekanntschaft mit der großen weiten Welt zu machen, stehen natürlich auch auf dem Programm.

Unser Zuchtziel sind gesunde, wesensfeste Familienhunde. Nach unserer Meinung ist der PON eine gute Grundlage, da diese Rasse durch sein Wesen, seine Größe und seine Ausgeglichenheit ein idealer Familienhund mit großen Anpassungsfähigkeiten ist.

Wir freuen uns über jede Art von Anfrage (auch wenn jemand nur mal einen PON in natura sehen möchte) und erteilen jedem - soweit wir dazu in der Lage sind - alle gewünschten Auskünfte, egal auf welchem Weg Sie sich an uns wenden.

Bis bald !